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Channel: fair-finance
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faire Veranlagung 03/15

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Unsere aliquote Jahresperformance hat sich entsprechend der Marktentwicklung von 2,19 % zum Ende des 1. Quartals 2015 auf 0,51 % zum Ende des 2. Quartals reduziert. Laut dem Beratungsunternehmen Mercer ist die Bandbreite der Performance aller Betrieblichen Vorsorgekassen vergleichsweise groß und liegt per Ende Juni 2015 zwischen ytd -1 % und 2,62 %. Ausschlaggebend für die Verluste waren in erster Linie steigende Zinsen und somit fallende Anleihekurse. Im Juli und vor allem in der 2. Augusthälfte sind zusätzlich Aktien um bis zu 10 % eingebrochen und haben so die Kursgewinne des 1. Quartals annähernd wieder „aufgefressen“.

Mit  Spannung können die Performancezahlen zum Ende des 3. Quartals 2015 erwartet werden.  Es ist davon auszugehen, dass die meisten Vorsorgekassen ins Minus rutschen werden, zumal eine wesentliche Verbesserung der Situation noch im September nicht in Sicht ist. Somit ist auch unsere Performanceerwartung zum Jahresende 2015 verhalten.  fair-finance Kunden haben jedenfalls keinen Grund zu großer Sorge, zumal die nur von fair-finance gebotene Mindestzinsgarantie für das Jahr 2015 bei 1,75 % liegt.

Unabhängig von unserer Mindestgarantieverpflichtung und der gesetzlichen Kapitalgarantie, die für alle Vorsorgekassen gilt und einen Auszahlungsbetrag zumindest in Höhe der Beitragszahlungen garantiert, treffen die Vorsorgekassen verschiedene Maßnahmen, um herbe Performanceverluste zu vermeiden oder zumindest zu begrenzen:

  1. Gesetzlicher Rahmen – Spekulationsverbot: Eine risikoreiche Veranlagungsstrategie oder spekulative Investments sind für Betriebliche Vorsorgekassen verboten. Die durchschnittliche Aktienquote aller Vorsorgekassen lag Ende des 2. Quartals bei vorsichtigen 12 % (fair-finance 10%).
  2. Diversifikation der Assetklassen: In der strategischen Asset Allokation setzten die Betrieblichen Vorsorgekasse auf Diversifikation und versuchen mögliche negative Effekte durch nicht korrelierende Assetklassen auszugleichen. Leider hat nicht nur die Volatilität sondern auch die Korrelation von Aktien und Anleihen in den letzten Jahren zugenommen, so dass eine hohe Anleihequote als Ausgleich für Aktien nicht unbedingt ein sicheres Veranlagungsergebnis bedeutet. Immobilien haben hingegen eine geringe Korrelation mit Aktien und Anleihen. Keine Volatilität und somit einen stabilen wenn auch moderaten Ertrag bringen Cashveranlagungen, Darlehen oder HtM-gewidmete Anleihen (Held to Maturity) bester Bonität, die allerdings bis zur Fälligkeit im Portfolio gehalten werden müssen. fair-finance mischt auch in geringem Umfang Wandelanleihen und Microfinanzinvestments zur weiteren Diversifikation der Veranlagung bei. Auch die Gründung des fair-finance real estate fonds, ein Spezialfonds für Investitionen in nachhaltige Wohnimmobilien, dient im Wesentlichen der Risikosteuerung. Nur durch einen eigenen Spezialfonds können negative Effekte durch Dritte ausgeschlossen und eine Fondsbewirtschaftung entsprechend den sehr spezifischen Vorgaben und Zielsetzungen von fair-finance gewährleistet werden.
  3. Steuerung der taktischen Asset Allokation: Kurz- oder eher mittelfristige Umschichtungen im Portfolio sollen zur Optimierung des Ergebnisses führen und eine Steuerung des Risikos ermöglichen. Solange Trends in bestimmten Asset Klassen oder Subklassen erkennbar sind, sind taktische Über- und Untergewichtungen ein taugliches Steuerungsinstrument.
  4. Kurzfristige Sicherungsmaßnahmen: Bei Eintritt bestimmter Konstellationen, wie zB. der Unterschreitung eines definierten Risikobudgets werden sehr kurzfristig Sicherungsmaßnahmen ergriffen. Beispielhaft hat fair-finance, ausgelöst durch den starken Kursrückgang bei Anleihen Ende Mai, das Risiko reduziert und die Duration im fair-finance bonds fonds über den Einsatz von Bond Futures-Kontrakten um rund 30 %  auf unter 4 Jahre reduziert. Im Aktienbereich hat der erst mit 1. Juli 2015 gegründete fair-finance global equity strategy fond bereits im August seine Feuertaufe erlebt. Ausgelöst durch die hohen und raschen Aktienkursverluste wurde zuerst das Aktienexposure um rd. 50 % über Futures auf den S&P 500, den Euro Stoxx 600 und den Nikkeiindex reduziert und in weiterer Folge die verbleibenden  50 % durch Verkauf abgesichert.  Kurzfristig war somit unsere Aktienposition annähernd glatt gestellt. Weitere Aktienkursverluste hätten uns nicht getroffen. Erfreulicherweise haben sich die Aktienkurse Ende August wieder stabilisiert und das Exposure konnte in zwei Schritten durch Closing der Futures wieder aufgebaut werden. Der Erfolg oder Misserfolg von Sicherungsmaßnahmen hängt sehr stark vom Timing ab. Dabei ist nicht nur der Zeitpunkt des Eingehens der Sicherungsmaßnahme maßgeblich, sondern auch der Zeitpunkt der Auflösung, denn Kursverluste sind oftmals durch rasche Kursgewinne wettgemacht, an denen man bei aufrechter Sicherungsmaßnahme nicht oder nur eingeschränkt teilnimmt.

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